Wie der Titel es schon vermuten lässt, ist Udongein X ein Spiel im Stile von Mega Man X mit Reisen in der Hauptrolle. In dieser Kombination der beiden Reihen sprintet und schießt ihr euch mit Reisen durch 14 Stages voller Gegner, die mit Bullet Hell Pattern angreifen, zudem allesamt mit bekannten (und auch weniger bekannten) Touhou-Charakteren als Bosse, selbst die PC98-Teile werden bedient. Die Wahl der Charaktere wirkt teils recht willkürlich, es handelt sich vermutlich meist um Favoriten des Hauptentwicklers Potemki11 aka Bar Holographic Otaku.
Die Struktur des Spiels ist der eines typischen Mega Man X Spiels nahe, eine Intro Stage, auf die anschließend 8 Hauptstages folgen, die in beliebiger Reihenfolge absolviert werden können. Schließlich sind die Finalen Stages in fester Reihenfolge. Weiterhin gibt es eine Extra Stage nach Abschluss des Hauptspiels, was definitiv eher touhou-typisch ist.
Die Handlung ist auch recht simpel gehalten, Reisen wird von Seiran informiert, dass 8 Mondhasen sich auf der Erde verlaufen haben und sie nun von 8 Bossen praktisch als Geiseln gehalten werden. Widerwillig macht sich Reisen auf, die 8 Hasen zu befreien und sie zurück zum Mond zu eskortieren.
Im Gegensatz zur Mega Man Reihe eignet sich Reisen nicht nach Besiegen einer der 8 Hauptbosse deren Angriffe an, jedoch kann man für sie Upgrades mit Power-Items kaufen, in jeder der 8 Hauptstages gibt es 2 davon: Eines ist in der Stage versteckt, das andere erhält man für das Besiegen der Bosse. Diese reichen von einer größeren Healthbar bis zu nach dem Abfeuern lenkbaren Schüssen.
Reisen steuert sich sehr wie X, sie kann schießen, ihre Schüsse aufladen, dashen, springen, an Wänden heruntergleiten sowie von ihnen walljumpen. Dadurch fühlt sich das Tempo recht schnell an, wenn man die Stagelayouts bereits kennt kann man graziös durchsprinten und springen.
Das Ganze wird abgerundet von recht rockigen Remixes diverser Touhou-Tracks und hübschen Spritework, für ein Ein-Mann-Projekt sehr beeindruckend.
Letzlich sind noch die Schwierigkeitsgrade zu nennen, von Normal über Hard bis zu Lunatic, für letzteren muss man das Spiel einmal durchgespielt haben, was nochmal etwas Wiederspielbarkeitswert gibt. Zusätzliche Challenges und ein Boss-Endurance Modus sind da noch ein Sahnehäubchen oben drauf.
Normal kommt dem näher, was man von einem Mega Man Spiel erwarten würde, aber verhältnismäßig doch tendenziell leichter als der Großteil der Reihe. Hard entspricht eher dem, was man sich von Touhou verspricht, die Gegner sind schneller und ihre Bullet Pattern komplizierter. Für mich war Hard tatsächlich schon etwas zu viel, aber ich habe mehr Erfahrungen mit Mega Man als mit Touhou. Weiterhin gibt es noch Seiran als zusätzlichen DLC-Charakter, die im Gegensatz zu Reisen nicht schießt, sondern ihren Holzhammer im Nahkampf schwingt und somit praktisch das Pendant zu Zero aus der X-Reihe ist. Das Story-Setup ist auch recht lustig, Reisen weigert sich strikt die Hasen zurückzubringen, sie hat mit den Lunarians nichts mehr am Hut, sie solle sich selbst darum kümmern.
Im großen Ganzen vereint Udongein X recht gelungen die beiden Franchises und bietet für Fans von beiden ordentlich Spielspaß und ist auch außerhalb von Sales seinen Preis definitiv wert.