Osana Reimu/Little Reimu

Einleitung

Little Reimu (Japanisch Osana Reimu) ist ein Fan-Video-Manga, der vom Zeichner Joyful (ジョイフル氏) veröffentlich wurde. Dieses Werk hatte seinem Ursprung auf den Videoplattform Nico Nico Douga. Die erste Folge erschien am 25.5.2011 und die Serie lief bis zum 24.2.2012 mit der siebten Folge, die aus zwei Teilen bestand. Die Geschichte folgt einem alternativen Plot und hat nichts mit der offiziellen Touhou-Lore zu tun.
Nichtsdestotrotz kommen viele bekannte Gesichter vor, ebenso wie ein Originalcharakter. Die meisten davon sind aber nur Nebenfiguren. Worauf dieses Werk seinen Fokus legt sind die drei Hauptcharaktere: Rumia, Reimu und Reimus Mutter, letztere ist frei erfunden. 
Die Geschichte folgt dem Muster eines Silce of Life, das anfangs mit einer niedlichen Komödie geschmückt ist, doch kann dieser friedliche Alltag der drei nicht lange halten, sodass der Abschluss sehr emotional wird.

Handlung

Es gibt viele Yokai in der Welt von Gensoukyou, und jeder davon hat eine eigene Persönlichkeit. Es gibt freundliche, die keine Gefahr für die Menschen darstellen, aber auch jene, die töten. Zu letzteren gehört die Menschenfresserin Rumia. Diese hat viele Menschen auf dem Gewissen, aber nicht den den Ansatz von Gewissensbissen. Solange ihr Hunger nicht gestillt ist, ist ihr kein Opfer zu groß. 
Sie würde auch weiter Menschen fressen, doch an diesem Tag sollte alles anders werden. Das amtierende Schreinmädchen hat sich um diesen chaosverursachenden Yokai gekümmert, aber statt sie umzubringen, wurde Rumia an einem Baum versiegelt, um für ihre Taten zu büßen.  Von Hunger und Langeweile geplagt sitzet Rumia einige Zeit an den Baum gefesselt, doch bekommt sie irgendwann Besuch von der Tochter des amtierende Schreinmädchens, Reimu Hakurei. 
Das ist die erst Begegnung zwischen der damals kleinen Reimu und der erwachsenen Menschenfresserin Rumia.  Von da an nimmt die Geschichte ihren Lauf.

Meinung

Touhou hat viele unterschiedliche Charaktere, und viele von ihnen geraten in den Hauptteilen zu kurz, so wie Rumia. Deswegen ist es eine willkommene Abwechslung, dass sie hier ihre eigene Hauptrolle bekam. Zwar ist Joyfuls Interpretation von Rumia recht frei, doch das wenige, was man von ihr weiß, wird immerhin berücksichtigt.
Was als eine süße Geschichte beginnt, wandelt sich zum Ende hin eher zu einer Tragödie über den Zwiespalt zwischen der wahren Natur eines Lebewesens und seinen inneren Wünschen und Träumen. Was sie “erstreben” und was sie “brauchen” kann teilweise zu weit auseinander gehen. Aber am Ende hat „brauchen” doch mehr Gewicht, und ihr “streben” kann dann in einer Sackgasse enden. Dieses Schicksal muss auch Rumia erleiden.
Zu sehen, wie jemand an sich selbst verzweifelt und weiter in den Abgrund stürzt, dennoch sein Streben nicht aufgibt, ist etwas, was auch den Zuschauer tief berührt. Da war ich keine Ausnahme. Das wird noch verstärkt durch den Aufbau der Story. Wie schon erwähnt erlebt man den Alltag der drei, wie sie gemeinsam in den Tag hinein leben und das Leben in volle Zügen genießen. Dabei hab man als Zuschauer die Chance, die Charaktere besser kennen zu lernen. Doch sieht man auch, wie dieser Glück langsam schwindet. Die Zuschauer bekommen einen Bezug zu den Charakteren, sodass die tragischen Szenen viel stärker wirken. Das mir sehr gefallen, und auch nach Öfteren schauen immer wieder berührt.


Künstlerisch betrachtet ist der Stil sehr niedlich, die Charaktere bzw. ihre Mimiken und Verhaltensweisen sind sehr überspitzt dargestellt, alles in allem sehr charmant. Die Hintergrundmusik besteht fast komplett aus Covers des jeweiligen Touhou-OSTs. Die Musik unterstreicht die Handlung sehr gut.
Dennoch sollte man nicht außer Acht lassen, dass es immer noch ein Fanwerk ist, und offiziell nicht zu den Storyline von Touhou gehört. Es wird nicht sonderlich vie Vorwissen über Spellcards oder andere Elemente des offiziellen Worldbuildings vorausgesetzt. Man kann also auch als neuer Fan Spaß an Osana Reimu haben.
Den Fan-Video-Manga kann man auf Youtube mit englischer Text schauen, da gibt es als Option mit oder ohne japanische Stimmen.
Wenn man an einen Abend nichts zu tun hat und eine emotionale Story erleben will, würde ich jedem Little Reimu herzlich empfehlen. Mit einer Gesamtlänge von 1 Stunde und 50 Minuten ist man an diesem Abend gut bedient.



-MordFox
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